2. Bundesliga 
Karlsruher SC in der Abwärtsspirale
KSC-Trainer Christian Eichner Bildquelle Uli Deck/dpa

2. Fußball-Bundesliga: Die Karlsruher verlieren in Hannover trotz eines ordentlichen Auftritts. Das Abrutschen in der Tabelle wirkt sich auch auf den Anteil an den Fernsehgeldern aus.

Es war kein schlechtes Auswärtsspiel, das der Karlsruher SC am Freitag beim 0:2 in Hannover gezeigt hat. Spielerisch waren die Badener streckenweise sogar überlegen, zumal man den 96-ern anmerkte, dass das Chaos der letzten Wochen auch am Team nicht spurlos vorbeigegangen war.

Harmlos vor dem Tor

In der Woche zuvor hatte Hannovers Trainer Christoph Dabrowski aus den Medien erfahren, dass er im Sommer seinen Job los ist. Und mit Abstiegskampf bis kurz vor Saisonende hatte bei den üppig alimentierten 96-ern sowieso niemand gerechnet. Nicht bei einem mit Hochkarätern wie Ron-Robert Zieler, Maximilian Beier oder Linton Meina gespickten Kader, gegen den der KSC bei Gegentoren von Hendrik Weydandt (25.) und Beier (90.+3.) gut im Spiel war. Zu Recht verloren haben die Badener trotzdem: Wer das ganze Spiel über nicht einmal das gegnerische Tor bedroht, hat keine Punkte verdient.

Das wusste auch Christian Eichner: ,,Zieler im Hannoveraner Tor hat seine Handschuhe außer vielleicht bei Ecken nicht einmal benutzt", gab der KSC-Trainer zu. Die mangelnde Durchschlagskraft seiner Elf wollte er nicht allein dem Fehlen des gesperrten Philipp Hofmann zuschreiben, der 18 der 52 Karlsruher Saison­treffer erzielt hat. ,,Dass er uns fehlt, ist klar. Trotzdem hat bei den letzten Aktionen die Passgenauigkeit gefehlt. Da waren wir in der Box nicht gefährlich genug."

Lob für Heeger

Abgesehen von der fehlenden Effizienz war Eichner zufrieden. Sowohl mit Youngster Niklas Heeger, der bei seinem ersten Pflichtspiel im Tor ordentlich gespielt und Sicherheit ausgestrahlt habe als auch mit der Spielweise: ,,Wir haben das Heft in die Hand genommen und die Partie über weite Strecken diktiert", so Eichner, der sich durch einen Blick aufs Statistikblatt bestätigt sah. Tatsächlich wies das Zahlenmaterial 64 Prozent Ballbesitz und 58 Prozent gewonnene Zweikämpfe aus. ,,Das hört sich blöd an nach einer Niederlage, aber wir können mit unserem Spiel zufrieden sein", fand Kapitän Jérôme Gondorf. ,,Doch abgerechnet wird in der Box."

Was die Endabrechnung angeht, hat der KSC allerdings keinen guten Lauf. Seit Anfang März gab es nur einen einzigen Sieg (bei Absteiger Aue), dafür aber vier Unentschieden und gleich drei deutliche Niederlagen gegen den HSV (0:3), St. Pauli (1:3) und nun eben in Hannover (0:2). Seit fünf Spielen ist Karlsruhe sieglos. Derzeit rangieren die Badener auf Platz zwölf. Wenn die Dynamik in den letzten beiden Spielen gegen Dresden und Heidenheim so weitergeht, ist in der Endabrechnung sogar noch Platz 15 drin. Ein weiteres Absacken in der Tabelle wäre aber nicht nur finanziell fatal, weil sich die Verteilung der Fernsehgelder primär nach dem Tabellenplatz errechnet.


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